ONE in FIVE campaign - Seminar Combating child sexual exploitation at local and regional levels

Congress contribution to the Council of Europe ONE in FIVE Campaign to stop sexual violence against children

9 February 2012

Speech by Roswitha Wenzl, Commissioner for Children’s Affairs, City of Stuttgart (Germany)

(German only)

Kinderbeauftragte Stuttgart und Projekt Direktorin “Cities for Children” European Network

Ich danke dem  Rat der Gemeinden und Regionen Europas, insbesondere ihrem Präsidenten, Herrn Keith Whitmore,  sehr herzlich für die Einladung zu diesem Seminar, die ich gerne angenommen habe. Dies aus mehreren Gründen:

1. das Thema ist ein ganz zentrales, was den Kinderschutz und die Kinderrechte anbelangt – es trifft den Kern der Würde des  Menschen.

2. dank des KGRE wird das Thema europaweit nachhaltig bewußt gemacht.

3. weil ich glaube, daß unser europäisches Netzwerk „Cities for children“ dazu beitragen kann,  ganz praxisorientiert das Thema und dessen Maßnahmen voranzubringen.

·         Lassen Sie mich deshalb in wenigen Sätzen das Netzwerk „Cities for children“ vorstellen und

·         anschließend aufzeigen, was ich mir in der Folge für Unterstützung  vorstellen kann um

a) noch mehr Konsens über die Dringlichkeit und Wachsamkeit des Themas  europaweit zu erzielen!

b) im Austausch von guten Praxisbeispielen Maßnahmen vorzustellen, um Opfer zu schützen und ihnen zu helfen.

1.1.        Vorstellung des Netzwerks

1.2.        Ich bin seit rund 10 Jahren Kinderbeauftragte der Stadt Stuttgart. Im Unterschied zu vielen Kinderbeauftragten Deutschlands und Europas liegt bei meiner Arbeit nicht der Schwerpunkt auf der Verfolgung der Umsetzung den Kinderrechte, wie sie in der UN Charta verabschiedet wurden, ich habe auch keine Funktion als Ombudsmann ( -frau ) ich habe vielmehr eine  Querschnittsaufgabe: alle Belange von Kindern und Familie in einer Stadt wahrzunehmen und auf ihre Verbesserung für die Situation der Familien in einer Stadt hin zu arbeiten. Dass dabei die Seite der Kinder, deren Partizipation und deren Rechte ein grundsätzlicher Aspekt ist, ist dabei unbenommen. Dafür muss ich in erster Linie  Netzwerkerin sein und die Rückendeckung und Unterstützung der Verwaltungsspitze haben .

1.3.    Vor diesem Hintergrund funktioniert das europäische Netzwerk „Cities for Children“. (seit 2007) Anders als bei vielen non profit Organisationen oder NGO’s , die unersetzlich für unsere Städte und Gesellschaften sind und alle der Unterstützung und Förderung bedürfen, ist das Netzwerk an der Verwaltungsspitzen der einzelnen Städte angedockt. D.h. Netzwerkmitglieder können nur Städte – die Stadtverwaltung – sein. Warum ?

Weil wir glauben, daß die effektive und erfolgreiche Politik für unsere Kinder und Familien in Europa Entscheidungsinstanzen braucht, die die Kompetenz haben, die finanziellen Mittel bereit zu stellen, Maßnahmen zu ergreifen und Veränderungen in die Wege zu leiten.

In diesem Punkt unterscheidet  sich das Netzwerk „Cities for Children“  fundamental von allen anderen Netzwerken.

Jede Stadt, die dem Netzwerk beitritt, muß sich verpflichten, einen Mitarbeiter als federführend in seiner Stadt mit dem Thema zu betrauen – sonst hat das keinen  Sinn!

Des weiteren wird eine aktive Mitarbeit gefordert in einer der 7 Arbeitsgruppen, deren Treffen einmal im Jahr in wechselnden Städten stattfindet und das sich die gastgebende Moderatorenstadt ausrichten muß.

Nur durch diese strengen Auflagen können wir die nicht geringen Kosten der Netzwerkorganisation rechtfertigen, die von der Robert Bosch Stiftung und der Stadt Stuttgart getragen werden.

Was ist das Ziel des Netzwerkes ?

„European Award of Excellence“

Das zu untermauern und mit Qualität und Wettbewerb öffentlichkeitswirksam zu gestalten,  wurde 2009 der erste „European Award of Excellence“ ausgelobt. Er liefert uns jedes Jahr hervorragende Beispiele aus ganz Europa ( nicht nur bei den Netzwerkmitgliedern ) für kinderfreundliche Strategien und Maßnahmen.

Was ganz wichtig ist: der Wettbewerb gibt auch dem Netzwerk und seinen Mitgliedern noch einmal eine deutlich stärkere Profilierung und Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit.

2011 wurde die Netzwerkarbeit um eine weitere wichtige Innovation bereichert: erstmals haben wir unseren Award , damals zum Thema  „Media Literacy“ ( 2012 zum Thema „Childfriendly Neighbourhood Planning“ ) auch zum übergreifenden Arbeitsthema  der Netzwerkarbeitsgruppen gemacht um dadurch einen  größeren Konsens hinsichtlich der zu erstellenden Agenda und der Policy recommendations zu erlangen, und  um mehr Praxisbeispiele zu bekommen. Aus Wettbewerb und Arbeitsgruppen entsteht  dann  unter Mitwirkung eines herausragenden und profilierten Experten (beim Thema Media Literacy: Prof. David Buckingham, ) eine Agenda zum Thema, die in ihrer Aussage von allen  72 Mitgliedsstädten aus 32 europäischen Ländern mitgetragen wird. Das ist ein tolles committment, wie ich meine!

Und gibt der Netzwerkarbeit eine politische Kraft, die durch die  Übergabe der Agenda im Rahmen der jährlichen Netzwerkkonferenz in Stuttgart an den jeweiligen europäischen Kommissar aus  Brüssel noch verstärkt wird.

Herr Präsident Keith Whitmore war im letzten Jahr bei der Jahreskonferenz anwesend und konnte sich davon überzeugen, wie wirkungsvoll und fruchtbar eine solche Strategie ist.

2.1.    Was kann CfC zu Ihrer Kampagne beitragen ?

Work-shops im Rahmen ihrer Arbeitstreffen anbieten und vor Ort durchführen

3.1.    Kritische Anmerkungen und Vorschlag

Meiner langjährigen Erfahrung nach hängen Erfolg und Durchführung von Maßnahmen –seien es im politischen, kulturellen oder sonstigen Bereichen– ganz wesentlich von Personen ab, die sich einer ganz bestimmten Aufgabe konkret und engagiert widmen, sich dafür einsetzen und auch die Legitimation von öffentlicher Seite haben.  Insbesondere Themenbereiche,  die die Beförderung und Unterstützung von sozialen Gruppierungen in unserer Gesellschaft betreffen, und bei denen zunächst einmal der direkte Nutzeffekt nicht ins Auge springt, brauchen einen „Kümmerer“.

Die Kinder und Familien in unserer Gesellschaft gehören dazu.

Wenn wir mehr Aufmerksamkeit für das Thema des kindlichen Mißbrauchs, der sexuellen Ausbeutung von Kijndern und Jugendlichen in den europäischen Städten erreichen wollen,  müßten wir schauen, daß vor Ort ein Kümmerer als Netzwerker ist, der sich des Themas annimmt.

Diese Kümmerer vor Ort müssen mit der Organisation in Straßburg eng zusammenarbeiten und auf lokaler Ebene Veranstaltungen und gemeinsame Seminare veranstalten.

Als wir in  Stuttgart 2002/3 mit dem Oberbürgermeister unser Programm zur kinderfreundlichsten Großstadt starteten, war es ein ganz wichtiges Anliegen, die Notwendigkeit eines solchen Programms ökonomisch zu begründen. Die Wirtschaft braucht in Zukunft qualifizierte Arbeitskräfte – deshalb brauchen wir ein Programm für die Zukunft Kinder.

Welchen Nutzeffekthaben die Städte, wenn sie an einer gemeinsamen  Kampagne teilnehmen?

Jede Bündelung von Massnahmen ist ein Erfolg.

Erzielung von Synergien bringt Steigerung der Effektivität und zielgerichteter Mittelvergabe.